Christian Walter ist Geschäftsführer und Redaktionsleiter von swiss made software. Bis Ende 2010 arbeitete er als Fachjournalist für das ICT-Magazin Netzwoche, publizierte zuletzt aber auch im Swiss IT Magazin, der Computerworld sowie inside-it.
Neben Zeit- und Leistungserfassung bietet Timestatement mittlerweile einige weitere Module – trotzdem bleibt der Einheitspreis bestehen.
Vor sechs Jahren trat das Start-up Timestatement an, um den Zeiterfassungsmarkt aufzurollen. Besser als die Europäer und billiger als die Amerikaner lautete der Schlachtruf. Dass die Baarer nicht ganz falsch lagen, zeigt sich nicht nur daran, dass ihr Unternehmen nach wie vor wächst und gedeiht, sondern auch an der stetigen Weiterentwicklung der Lösung. «Wir hatten den richtigen Ansatz, jetzt sind wir gereift», freut sich CEO Daniel Bernard.
Das Unternehmen hat mittlerweile mehrere Tausend Kunden, das Gros kommt dabei nach wie vor aus der Deutschschweiz, aber auch die anderen Sprachregionen sind vertreten. Etwa 30 Prozent des Umsatzes macht Timestatement inzwischen zudem im Ausland. Der von Anfang an gesetzte Fokus auf Mehrsprachigkeit hat sich also ausgezahlt. Zurzeit steht die Lösung auf Deutsch, Englisch und Italienisch zur Verfügung. Französisch und Spanisch sind in der Pipeline.
Absenzenmanagement und Fakturierung
Neben der Leistungs- und Zeiterfassung weist die Applikation mittlerweile Module für Absenzenmanagement und Fakturierung auf. Dabei gilt ein Einheitspreis von 120 Schweizer Franken pro aktivem Nutzer pro Jahr, egal wie viele Komponenten genutzt werden. «Unsere Kunden haben sehr unterschiedliche Nutzungsprofile. Wir versuchen dem entgegenzukommen, indem wir ihnen die Möglichkeit geben, die Software an ihre Bedürfnisse anzupassen».
Gleichzeitig steht die Lösung für Einzelpersonen auch in einer Freemium-Variante zur Verfügung. «Einfach mit maximal zwei Projekten», erklärt Bernard. Diese Variante gibt es seit dem Start und hat gemäss Bernard schon für viele Konversionen in den bezahlten Bereich gesorgt.
Ausserdem bleiben die Daten inaktiver Benutzer bestehen und können weiterhin eingesehen werden. «Wir löschen nichts», so Bernard. Timestatement skaliert also mit dem Unternehmen, ohne historische Daten zu löschen. Diese können sogar für die Analyse-Funktionen genutzt werden. «Der Nutzer kann so wertvolle Informationen über sein Unternehmen abrufen. Zum Beispiel, wieviel Prozent der Zeit eines Mitarbeiters fakturiert werden oder Statistiken über Ferien und Absenzen.»
Support inbegriffen
Der Einheitspreisansatz ist auch in den Support-Ansatz eingeflossen: Der ist im Wesentlichen im Preis inbegriffen, es sei denn, ein Kunde wünscht spezielle Anpassungen an der Software. Aber selbst bei solchen Spezialwünschen sucht man bei Timestatement immer die Chance, die Lösung für alle weiterzuentwickeln. «Wir haben schon viele Wünsche für Kunden gratis umgesetzt, nur weil wir dachten, das wären gute Ergänzungen für unser Portfolio», so Bernard.
Ein Beispiel dafür ist die wiederkehrende Faktura: «Anwälte haben zum Beispiel Mandate, die einmal im Jahr fällig werden. Unser System stellt diese Rechnungen einfach automatisch wieder in Rechnung. Damit sinkt der Aufwand und der Kunde kann sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren». Solche Funktionen sind beliebt bei Kernkundensegmenten wie Treuhändern, Agenturen und Ingenieuren. «Trotz solcher Kernsegmente haben wir eigentlich keinen Branchenfokus, da wir Prozesse abbilden, die in fast allen KMU existieren».
Beim Rollout neuer Funktionen wird ausserdem darauf geachtet, die bestehenden Kunden nicht mit Features zu überrennen. Deswegen werden die neuen Elemente nicht automatisch aufgeschaltet. Timestatement informiert lediglich über diese Optionen. Die Kunden können dann selbst entscheiden, ob sie sie aktivieren. «Dieser Designansatz unterstützt auch unseren Support: Da dieser gratis ist, muss die Lösung intuitiv sein, sonst fressen uns die Kosten auf. Dazu gehört auch, die Arbeitsprozesse der Bestandskunden nicht durch neue Features durcheinander zu bringen».
Schliesslich hat der Kunde beim Support auch einen direkten Draht zu den Entwicklern. «Wir legen Wert darauf, dass immer der richtige Ansprechpartner zur Verfügung steht», so Bernard.
QR-Rechnungs-Details
Wie vielerorts in der IT war die Coronapandemie auch für Timestatement ein Treiber: Einerseits, weil die lokal im Büro abgelegten Excel-Dokumente mit der Firmenplanung plötzlich nicht mehr zugänglich waren und ein schneller Umstieg in die Cloud das Home Office erst wirklich ermöglichte. Andererseits gerade beim Thema Arbeitszeiterfassung, denn: «Obwohl schon länger alle Firmen gesetzlich verpflichtet sind, die Arbeitszeit zu erfassen, machen es viele noch nicht. Wir bieten hier einen einfachen Einstieg», erklärt Daniel Bernard. Auch dieses Modul profitierte vom Dialog mit dem Kunden: So kann die Erfassung nicht nur online, sondern auch via Batch, Terminals oder über den Fingerabdruck erfolgen.
In der anstehenden Umstellung auf die QR-Rechnung sieht man bei Timestatement eine weitere Chance für Wachstum. «Ab Oktober gelten die orangen und roten Einzahlungsscheine nicht mehr. Auch hier stehen wir auf Knopfdruck parat, und zwar nicht nur mit dem Minimum», erklärt Bernard.
Denn bei der QR-Rechnung gibt es mehr als eine Variante und nicht alle Anbieter bieten jede Option. So gibt es einen Unterschied zwischen Euro- und Frankenrechnungen. Ausserdem lässt sich die Menge Daten, die im Code untergebracht ist, variieren. «Wer da wenig tut, zwingt die Kunden, die Daten händisch zu vervollständigen», so Bernard.
Deshalb ist es von Vorteil, dass man bei Timestatement die eigene Lösung im Einsatz hat. «Das hilft auch enorm, Probleme im Tagesgeschäft frühzeitig zu erkennen. Wir verstehen die Kunden besser, weil wir unser eigener Kunde sind», meint Daniel Bernard.
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