Die App als Chance für lokale Digitalisierung
Dass man zu siebt die Schweiz digital mitbewegen kann, zeigt die Berner Firma approppo mit der neuen KPT App, der Parking-App SEPP oder mit Wiserock zum Warnen vor alpinen Naturgefahren. Der Clou: eine clevere Kombination von Front- und Backend.
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Gegründet 2011, setzt das Unternehmen zurzeit auf ein gezieltes Nicht-Wachstum. «Nähe zum Kunden, Nähe zum Team, am Puls der Technik», so Daniel Zbinden, Mitgründer von approppo. Die Berner sehen sich dabei als Enabler für innovative Geschäftsideen, denen sie mit Schweizer Qualitätsarbeit zum Erfolg verhelfen.
Noch zu Angestelltenzeiten spürten sie die aufkommenden Strömungen von Mobile, agilem Entwickeln und Cloudcomputing. «Unsere damaligen Zahlmeister waren nicht so optimistisch wie wir. Ein Leitungsangestellter meinte gar, Tablets würde es in drei Jahren nicht mehr geben», erinnert sich Mitgründer Roger Kislig. Leider dachten das damals viele - so mussten Firmengründung und missionarische Tätigkeit Hand in Hand gehen.
Geo- und Live-Tracking
Ein erster Erfolg war die Berner Grand Prix App. Neben Statistiken über die eigene Performance können Läufer damit Live-Tracking für sich und ihre Fans ermöglichen. Was heute Standard ist, war 2012 ein Novum - auch wegen mangelnder GPS-Genauigkeit. «Ich konnte in Bern 100 Meter laufen und auf der Karte hat sich nichts bewegt», erinnert sich Daniel Zbinden. Neben der technischen Finesse trat hier ein anderes Markenzeichen von approppo auf: sich auf Mehrwert konzentrieren. So war die App kein Angriff auf die etablierten Zeitnehmer, sondern ein Extra zu den bestehenden Strukturen. Das hier erworbene Know-how führte zu weiteren Live-Tracking- und Sport-Apps.
Ein Wendepunkt war J-Bend, eine App für die Maschinenindustrie. «Das war ein richtiger Business-Hack. Bis dato hatte der Bauleiter eine Bleistiftskizze als Basis für die Bleche gemacht. Aus einer 6 wurde so schnell eine 8 und das Blech zum Ausschuss.»
In Folge wurden die Kunden grösser und neue Mitarbeiter stiessen zum Team, das bis heute nur aus Entwicklern besteht. Ein eigentliches Wachstum wurde dabei aber nie angestrebt. «Wir legen Wert darauf, dass Berater und Entwickler bei uns identisch sind. So können wir die Kunden ideal betreuen, denn unsere Leute wissen genau, was für Konsequenzen ein Entscheid hat», erklärt Roger Kislig. «Und das ist spannend, denn dank der breiten Kundenpalette können wir in ganz unterschiedliche Geschäftsfelder eintauchen».
Kunden abweisen
Zum Beispiel bei der Postpaid-App Lezzgo: Hier musste geklärt werden, welche ÖV-Tickets am besten zu einer zurückgelegten Route mit mehreren Transportmitteln passen. Oder die Parking-App SEPP: Dafür baute man ein Gesamtsystem inklusive Backend-Infrastruktur auf. Neue Parkflächenanbieter werden mit ein paar Klicks angelegt – theoretisch ein Tool für die ganze Schweiz, bedient von einer Person.
Zur eigenen Philosophie gehört auch, einen potenziellen Kunden mal abzuweisen. «Zum Beispiel, wenn eine Webseite mehr Sinn macht», so Daniel Zbinden. Für solche Fälle gibt es ein umfangreiches Partnernetzwerk. Die Faszination App hat das Team bisher nicht losgelassen. Vielleicht auch weil hier wirklich Schweizer Digitalisierung möglich ist. Denn via Smartphone kann man als Schweizer Unternehmen am ehesten einen Unterschied im Leben tausender Menschen machen.
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