This content is not available in English.

Mit Qualität überzeugen

Tuesday 02.08.2022 Christian Walter
Christian Walter

Christian Walter ist Geschäftsführer und Redaktionsleiter von swiss made software. Bis Ende 2010 arbeitete er als Fachjournalist für das ICT-Magazin Netzwoche, publizierte zuletzt aber auch im Swiss IT Magazin, der Computerworld sowie inside-it.

Dass der Umzug in die Cloud mit modernen Lösungen unter Schweizer Datensouveränität möglich ist, zeigt JMC Software.

Im World Digital Competitiveness Ranking der Lausanner Managementschule IMD liegt die Schweiz auf Platz sechs. Gar nicht schlecht, eigentlich. Bestätigt diese Aussage doch ähnlich hohe Platzierungen in anderen Rankings. Doch die Schweiz rangierte auch schon höher. Für André Steimann, Head of Sales and Marketing bei JMC Software, spiegelt diese Entwicklung sehr schön die Chancen und Herausforderungen der modernen Schweiz wider.

Für ihn hat die hohe Platzierung der Schweiz ihren Ursprung unter anderem in Schweizer Werten wie Fleiss, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit sowie Faktoren wie dem guten Bildungswesen oder der stabilen politischen Lage. Es zeigt aber auch, dass man sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen darf. Das Beispiel Flüssigkristallmonitore (LCD) liegt ihm auf der Zunge: «Die Technologie wurde in der Schweiz entwickelt. Leider haben wir es versäumt, den nächsten Schritt zu machen und sie stattdessen an die Japaner verkauft».

360-Grad-Ansatz

Diese Lektion hat André Steimann stets vor Augen, wenn es um die Ausrichtung seines Unternehmens geht. JMC Software strebt einen 360-Grad-Ansatz in der Zusammenarbeit mit den Kunden an – von Produkten wie virtuellen Desktops oder E-Commerce-Lösungen über den hauseigenen Support und das Software-Engineering.

«Die Digitalisierung, gerade in Folge der Pandemie, schreitet weiter stark ­voran. Wir sehen das deutlich bei einer unserer Kernkompetenzen – Desktop as a Service (DaaS)», so Steimann. Relevant sind hier bereits länger anhaltende Trends wie New Work, Work 4.0 und mehr. Am Ende könnte man aber auch sagen, pandemiebedingtes Home Office.

Der IT-Experte rechnet für diese Sparte deswegen auch in diesem Jahr mit einem zweistelligen Wachstum. «So kann man einfach viel Zeit und Geld sparen,» so Steimann. Das Unternehmen hat dafür ein Beispiel. «Für drei Arbeitsplätze liegt das Einsparpotential in einem Jahr bei fast 4000 Franken.»

Als KMU wird JMC Software bei den Verkaufsgesprächen natürlich immer wieder mit Digitalisierungsriesen verglichen und mit Aussagen wie «könnt Ihr mit Eurem Budget da mithalten?» konfrontiert. Die Antwort auf solche Fragen ist für JMC Software eindeutig «Ja». «Die Migration von Standardarbeitsplätzen ist bei uns gratis, dafür verpflichten sich die Kunden für 3 Jahre», erklärt Steimann. JMC Software verfolgt hier eine langfristige Business-Strategie. Binnen drei Jahren soll der Kunde vom langfristigen Bleiben überzeugt werden. Mit anderen Worten: Qualität im Service ist oberstes Gebot. «Das zeigen wir auch durch unseren Support. Denn bei uns ist eine halbe Stunde pro Arbeitsplatz im Monat inbegriffen – 1st bis 3rd Level.» Dieses Angebot wird über die Anzahl Arbeitsplätze kumuliert. «Würde das bei Kunden mit 60 Mitarbeitenden voll ausgeschöpft, wären wir schnell pleite.»

Datenschutz als neues Asset

Neben Qualität lebt JMC Software vor allem die Werte Sicherheit und Vertrauen. Das gilt nicht nur auf technischer Ebene, wo das Unternehmen mit einem Tier-4 RZ-Anbieter zusammenarbeitet, sondern vor allem auch für den Datenschutz.

«Wir erfüllen alle Anforderungen der DSGVO und sehen im neuen DSG eine Chance für lokale Anbieter, um stark an Bedeutung zu gewinnen. War die Schweiz einmal ein ‹Haven› für Finanzgeschäfte, so könnte sie heute im Zuge der Digitalisierung durch einen hohen Datenschutz ein ‹Data-Haven› werden. Datenschutz wird so zu einem neuen Asset», kommentiert Steimann.

Auch deshalb setzt JMC Software auf das Swiss-Hosting-Label. Der Standard ist explizit nur auf Schweizer Anbieter ausgelegt. Nur so greift zum Beispiel der Cloud Act nicht. Denn die amerikanische Regierung hat sich explizit das Recht gegeben, auf alle Daten zuzugreifen, die bei einem US-Unternehmen lagern – ganz egal auf wessen Hoheitsgebiet.

Neben DaaS setzt JMC stark auf den Bereich E-Commerce. Dabei liegt der Fokus auf Open Source-Lösungen, die sich an die Bedürfnisse des Kunden anpassen lassen. «Das geht natürlich nicht per Klick, unterstreicht aber auch unseren Ansatz», so Steimann. Denn neben Produkten für den E-Commerce und dem hauseigenen Service stellt JMC Software auch das Engineering für die relevanten Anpassungen.

Schnittstellen anpassen inklusive

Dabei geht es nicht nur um die Modifikation der verwendeten E-Commerce-Lösungen, sondern auch um Schnittstellen. «Bei jeglicher Migration in die Cloud stellen sich Fragen der Anbindung an andere Applikationen im Unternehmensportfolio – sei das ERP, CRM oder diverse SaaS-Anwendungen. Und weil wir unser eigenes Engineering haben, können wir den Kunden umfassend beraten – 360 Grad eben», sagt Steimann.

Das stetige Suchen nach neuen innovativen Lösungen zeigt sich auch in der neuesten Kooperation im Bereich E-Commerce: Zusammen mit der Inside by Powerfront ist JMC Software das erste Schweizer Unternehmen, das deren Virtual-Commerce-Lösung im Angebot hat. Gegenüber anderen Omni-Channel-­Produkten bietet die Software neben den Kanälen Kundenservice-Mitarbeiter und Chatbots die Möglichkeit, Mitarbeitende im Geschäft mit Onlinekunden zu verbinden und ein Verkaufsgespräch live via Chat oder Video-Call zu führen.

Das man bei JMC unter Umständen die richtige Nase hat, zeigt die Referenzenliste der Rotkreuzer: Neben E-Commerce-Grössen wie Betty Bossy, PKZ und Metro Boutique zählen Treuhänder wie UTAG Treuhand und GWP zu den Kunden sowie bekannte Schweizer Firmen wie Frutiger oder Verbände wie VSBP.

JMC Software strebt klar an, eines der Unternehmen zu sein, die die eingangs erwähnte digitale Wettbewerbsfähigkeit wieder um einen Rang noch oben heben. Ausruhen steht also nicht auf der Agenda oder wie Steimann meint: «Dran bleiben und lieber neue Lösungen ins Land holen als die eigenen Ideen verkaufen.»