Neue Einstellung zum Datenschutz
Ähnlich auch beim Thema Treuhand oder besonders im Bereich öffentliches Recht. «Gewisse Daten dürfen etwa nicht in die USA». Schliesslich gilt es, den Kunden auf verbleibende Unsicherheiten hinzuweisen. Wird beispielsweise das Risiko eines Datenexports als tragbar erachtet, ist das nicht gleichbedeutend mit einem automatischen Schutz im Fall eines Verlustes. «Es ist nicht wirklich klar, was im Fall eines Datenverlusts mit schlimmen Folgen passiert, auch wenn man eine Datenschutz-Folgenabschätzung gemacht hat. Wie der Bund im Ernstfall reagiert, ist noch unklar. Das muss man den Leuten eben auch sagen», so Schlotter.
Jenseits vom Zwang ist er aber auch von diversen «Freiwilligen» positiv überrascht. «Einer unserer grossen Kunden, ein Produktionsbetrieb mit 180 Mitarbeitern, hat sich entschlossen, das Thema ernst zu nehmen. Sie ergreifen also Massnahmen, die über das gesetzlich nötige hinausgehen.» Schlotter sieht darin eine neue Einstellung zu dem, was Daten für das Leben der Menschen heutzutage bedeuten können.
Bei diesem Vorgehen ist klar, dass der Aufwand beim Onboarding auf Datenschutzkonform.ch höher ist als im Betrieb. Deswegen ist es wichtig, den Kunden zu vermitteln, dass sich dieser Aufwand am Ende nur lohnt, wenn das Thema Datenschutz anschliessend auch gelebt wird. «Dabei unterstützt die Plattform. Ausserdem gibt es laufend Updates», so Schlotter. Einmal im Jahr schaut man mit dem Kunden den aktuellen Stand an. Das gehört zum Paket, genau wie die Möglichkeit, sich unter dem Jahr bei anfallenden Themen mit den Datenschutzberatern kurzzuschliessen. «Es ist in unserem Interesse, die Plattform so zu gestalten, dass der Kunde uns möglichst selten braucht. Braucht er uns aber, sind wir auch persönlich für ihn da», erklärt Schlotter.