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EcOSYSTEM vs. EgOSYSTEM

jeudi 13.09.2018 Christian Walter
Christian Walter

Christian Walter ist Geschäftsführer und Redaktionsleiter von swiss made software. Bis Ende 2010 arbeitete er als Fachjournalist für das ICT-Magazin Netzwoche, publizierte zuletzt aber auch im Swiss IT Magazin, der Computerworld sowie inside-it.

Mit der kostenlosen Business-Software AbaNinja legte Abacus im Januar 2017 den Grundstein für ein neues Software-Ökosystem – auch wenn das damals noch nicht direkt so kommuniziert wurde.

Weht der Wind der Veränderung, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (© chinaface/istock)

AbaNinja ist auf Kleinunternehmen, Start-ups und Vereine ausgerichtet und erlaubt, Kunden und Produkte zu verwalten, Rechnungen zu erstellen, Zahlungen zu registrieren und zu mahnen. Die Vorgänge werden auf Wunsch direkt in die Finanzbuchhaltung verbucht, zum Beispiel auch beim Treuhänder. «Auch KMU wollen sich lieber um ihr Kerngeschäft kümmern als um Buchhaltung», so Silvio Enzler, Product Manager Cloud Business Software AbaNinja. Im März folgte die Anbindung an das E-Banking der Raiffeisenbanken. Doch das war nur der erste Schritt, denn obwohl die Software im Verlauf eines Jahres 6000 Anwender gewinnen konnte, dachte man in St. Gallen schnell weiter.

Mit Swiss21.org stellte Abacus im Februar ein Projekt vor, das den Softwaremarkt für kleine Unternehmen aufmischen soll. Zusammen mit drei anderen IT-Herstellern bildet Abacus ein Konsortium, das Schweizer Kleinfirmen kostenlos ein umfangreiches Paket von Cloud-Lösungen anbietet. Inbegriffen ist die CRM-Lösung Orphy der St. Galler Orphis, die Shopund Kassenlösung PepperShop von Glarotech sowie die Auftragsbearbeitung, Buchhaltung und Zeiterfassung von Abacus. Die Geschäftsleitung des neuen Konsortiums übernimmt die Fasoon AG, die eine Onlineplattform für Firmengründungen betreibt.

Konsortium für KMU

Der Name ist hier Programm, denn das Konsortium will die Kleinunternehmen ins 21. Jahrhundert holen. Dabei ist das Geschäftsmodell von Swiss21.org ähnlich wie bei AbaNinja. Das Basispaket ist gratis: Die AnwenderInnen können ma ximal 2100 Rechnungen pro Jahr schreiben sowie 2100 Artikel und 2100 Kontakte erfassen. Zugelassen sind bis zu 21 User pro Account. Wer mehr braucht, kann für 21 Franken monatlich auf eine Pro-Version umsteigen. Parallel will das Konsortium Werbung auf der Plattform zulassen und so die Kosten für die NutzerInnen tief halten.

Innerhalb eines Jahres wurde somit aus der Business-Software AbaNinja ein ganzes Ökosystem – ein Ökosystem, das im Übrigen keineswegs geschlossen ist. «Wir sind offen für weitere Partnerschaften», wie Silvio Enzler betont.

50’000 Kunden bis 2020

Die bisherigen AbaNinja-Kunden können im Laufe des Frühlings automatisch auf die neuen Swiss21.org-Module zugreifen. Rein praktisch soll sich für diese nicht viel ändern. Der Login erfolgt über ein zentrales Dashboard, wo der Anwender direkt in seine App springt oder auch neue Anwendungen buchen kann. Die neuen Funktionalitäten stehen dann per App-Switch, ähnlich wie bei Google, zur Verfügung.
Für die nächsten Jahre verfolgt Swiss21. org ehrgeizige Ziele – 50'000 Unternehmen sollen die Software schweizweit bis 2020 nutzen; das wären zehn Prozent der hiesigen KMU. Um dieses Ziel zu erreichen, wirft Abacus sein grosses Treuhändernetzwerk in die Waagschale. Schweizweit sind das zurzeit über 1700 Treuhänder.

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