Ohne Frameworks, Libraries und “Tools” lässt sich praktisch keine Software mehr entwickeln. Dies ist mit ein Grund für den Siegeszug von Open Source, denn Software-Projekte bauen fast immer und zu grossen Teilen auf bereits bestehendem Code auf. Je besser man diese einsehen, verstehen und vor allem anpassen kann, desto besser eignen sie sich für Entwicklerinnen beim Projekteinsatz.
Wer bereits von den 115 Sprachen im vorherigen Abschnitt (Link) überrascht war, muss sich festhalten. Frameworks und Libraries gibt es zu Tausenden. Wenn hier “nur” 220 genannt wurden, dürfte das daran liegen, dass die Studienteilnehmer nicht alles auflisten wollten, was irgendwo noch als Abhängigkeit in einem Projekt genutzt wird. (Eine Library oder ein Framework wird auch oft als Dependency/Abhängigkeit bezeichnet.) Auch lässt sich kontrovers diskutieren, was jetzt am ehesten ein Framework, eine Library oder ein Tool ist. Die Grenzen sind nicht klar und viele Projekte bewegen sich mehr oder weniger in allen Bereichen.
Dennoch ist die richtige Wahl des Frameworks genauso relevant für den Erfolg einer Lösung und die Zufriedenheit der Entwickler/innen wie bei den Programmiersprachen. Durch die Wahl des richtigen Frameworks lässt sich sogar manchmal eine wenig beliebte Sprache aufwerten und die Arbeit macht wieder Spass. Umgekehrt kann ein mühsames Framework oder eine anstrengende Bibliothek jeden Spass an einer Sprache zerstören.
Allgemein ist hier die Vergleichbarkeit weniger stark gegeben als bei Programmiersprachen, da die Frameworks, Libraries und Tools aus sehr unterschiedlichen Bereichen kommen können und nicht immer austauschbar sind.